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Geschichte

Quelle: Festschrift 125 Jahre Aelplergesellschaft Buochs

Ursprung der Älplerchilbi

Nach alten Aufzeichungen lassen sich durch das ganze Alpengebiet der Schweiz bis in vergangene Jahrhunderte Älplerfeste, sogenannte "Sufsunntige" nachweisen. Diese fielen zeitlich meist in die Mitte der Sömmerung und wurden nur in der Innerschweiz zu späteren Jahreszeiten abgehalten. Die Anlässe schienen ursprünglich Familienfeste gewesen zu sein, welche auf den einzelnen Bergheimwesen abgehalten und öfters mit religiösen Feiern (Alpsegnung) verbunden wurden. Das allgemeine Festprogramm in den verschiedenen Kantonen (Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Appenzell, Graubünden) be­stand in einem Gottesdienst (Messe), einer anschliessenden Viehschau, Volksspielen und Tanz und hie und da sogar einer Prügelei als Abschluss solcher Veranstaltungen. 
Die, aus solchen Anlässen mit der Zeit entstandenen Gesellschaften tragen nicht den Charakter der Vereine neuerer Zei­ten, sondern das Gepräge einer älteren, zunftmässigen und kirchlichen Verbindung und Verfassung.

Buochser Älplerchilbi

Wenn wir am vierten Sonntag im Weinmonat jeweils die nunmehr über 160. Älplerchilbi feiern, be­deutet das freilich nicht, dass es vorher in Buochs keine Älplervereinigung gegeben hätte, nur war sie früher anders organisiert. Bereits aus dem Jahre 1604 besitzen wir Nachrich­ten von einem Fahnenraub an den Buochser Älplern. Auch später weisen vereinzelte Angaben immer wieder auf das Wir­ken der "Herren Älpler von Buochs" und auf ihre Älplerkilbenen hin. 1794 schenkte Landammann Franz Anton Wyrsch ihnen eine Fahne aus rotem Seidenstoff, die mit der Darstel­lung des heiligen Wendelins und dem Stifterwappen ge­schmückt war. Aus all diesen Belegen dürfen wir mit ziemli­cher Sicherheit folgern, dass sich spätestens seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Buochs die Älpler zu einer losen Vereinigung samt Bruderschaft zusammengeschlossen und regelmässig im Herbst zur Älplerkilbi mit Gottesdienst, Tanz und Festmahl getroffen haben.

Geschichtlicher Überblick (Auszug)

 

9. Februar 1862

Gründung der Älplergesellschaft für die Kirchgemeinde Buochs und Bürgen. Genehmigung der Statuten

5. Oktober 1862

Anschaffung einer neuen Statue des hl. Wendelins

20. Oktober 1866

HH. Kaplan Hegli wird Fr. 5.00 an die Kirchenmusik zuerkannt

6. Oktober 1867

Die Gesellschaft zählt 150 Mitglieder

1874

Neue Gesellschaftsfahne

1. Oktober 1882

Auflösung der Aelplergesellschaft Buochs-Bürgen. Mitglieder, welche ihr Domizil in Buochs haben, bleiben bei der Gesell­schaft in Buochs. Das Vermögen wird nach der Mitgliederzahl aufgeteilt. Von den 225 Mitgliedern fallen 114 auf Buochs und ein Vermögen von 783.98 Franken. Von den zwei Lehrfahnen von Baumwolltuch bleibt einer in Buochs. Von den übrigen zwei Fähnen wird der ältere samt Wendelin mit Schrank durch Los Buochs zugeteilt.

 

1. Oktober 1882

Neue Statuten der Aelplergesellschaft Buochs

 

7. Oktober 1883 
Neue Aelplerfahne

2. Oktober 1887 
Errichtung der Aelpler-Bruderschaft.

1914 - 1920

1. Weltkrieg: keine Älplerchilbi

20. Oktober 1917

Teilnahme an der Bruderklausen-Feier in Stansstad mit Banner und Wendelinsbild

1939 - 1944

2. Weltkrieg: keine Älplerchilbi

2. September 1956

Fahnenweihe

1962

100 Jahre Älplergesellschaft

1987

125 Jahre Älplergesellschaft

2012

150 Jahre Älplergesellschaft mit grossem Umzug (bei Schneefall)

2023

Älplergesellschaft geht mit ihrer eigenen Webseite online

Älplerbruderschaften

Es gibt keine Hinweise und Dokumente, die das Bestehen einer Älplerbruderschaft vor der Gründung der Älplergesellschaft im Jahr 1882 bezeugen. Im Protokoll der Älplerbruderschaft, das bis 1888 separat geführt wurde, steht über die Errichtung der Bruderschaft folgendes aufgezeichnet:

Es war längst ein frommer Wunsch der bestehenden Älplergesellschaft von Buochs zur grösseren Ehre ihrer Schutzpatrone St. Anton und St. Wendelin, unter dem besonderen Schutz derselben, wie auch der Gottesmutter Maria eine Bruderschaft zu errichten, um sich gegenseitig zu einem frommen Lebenswandel anzueifern und durch Gebet und durch die Fürbitte der hl. Schutzpatrone Gottes Segen für Landwirtschaft und Viehzucht zu erlangen. Als daher infolge Abkurung der Filialgemeinde Ennetbürgen von der Pfarrkirche Buochs zu einer eigenen Pfarrgemeinde, sich auch die Mitglieder der Älplergesellschaft trennten und sich als Älplergesellschaft von Buochs und Älplergesellschaft von Ennetbürgen neu konstituierten, hat die Gesellschaft von Buochs unterm 7. Oktober 1883 die bisherigen Bestrebungen zu einem Beschluss erhoben und den Älplerrat beauftragt, zu untersuchen, wie eine Bruderschaft errichtet werden könne und dann auf nächste Gemeinde Bericht und Anträge zu bringen. (...)

Am 20. Oktober 1887 wurden von der Älplergemeinde folgende Beschlüsse gefasst:

  1. Das Gesellschaftsvermögen ist, soweit erforderlich, an die neu errichtete Bruderschaft abzutreten.

  2. Zur Ausscheidung desselben und zur Erledigung aller übrigen Geschäfte, welche die Neuerrichtung der Bruderschaft erfordert, wird eine Commission bestellt in den Herren Dr. Jakob Wyrsch als Pfleger, Alois Zimmermann, Statthalter und Jos. Alois Christen, Hauptmann und denselben die nötige Vollmacht erteilt.

  3. Alle Geschäfte sind nur im Verein und im Einverständnis des geistlichen Vorstehers der Bruderschaft zu Ende zu führen.

 

Die Buochser Älplerbruderschaft heute

Heute ist die Älplerbruderschaft ein wichtiger Teil des Dorflebens. Die Älplerchilbi ist ein fixer Programmpunkt im Dorfkalender von Buochs und sehr beliebt. Die Älplerbeamten stellen sich jedes Jahr der Aufgabe, diesen Anlass zu organisieren und entwickeln diesen stehts weiter - aber immer unter dem Credo, dass die Traditionen und der Brauchtum bewahrt werden.

Auch die Älplergesellschaften haben in jedem Jahrgang ihren eigenen Antrieb und sie treffen sich jeweils noch Jahre nach ihrem Jahr regelmässig im Dorf an verschiedenen Anlässen.

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